Jörg Wiedemeier’s Wildholz-Räderwerke

P1040238

Jörg Wiedemeier’s Wildholz-Räderwerke sind für mich die Entdeckung des letzten Jahres. Ich stieß im Web auf ein Foto eines solchen Werkes und fand eine dazugehörige Ausstellung „angetrieben“ anläßlich der Kunsttage Detmold 2015, deren Titel auf Kinetisches hoffen ließ (siehe auch den Bericht der Lippeschen Landeszeitung ). Nach einigen Korrespondenzen machte ich einen Atelierbesuch in seinem fast 200 Jahre alten Fachwerkhaus in Ostwestfalen (Nieheim-Eversen) und konnte nun die drei großen Räderwerke des Künstlers bestaunen, die lediglich aus Wildholzästen gefertigt sind und dem Anschein nach garnicht funktionieren können. Jedoch ist es Wiedemeier in außerordentlicher Zähigkeit gelungen, eine Verbindung zwischen maschinentechnisch-mathematischen Vorgaben und der so untechnischen Wildholzwuchs-Ästhetik zu finden, und das Ganze auch noch zum Laufen zu bringen- ein Kontrast wie er stärker kaum vorstellbar ist. Jörg Wiedemeier benutzte ausschließlich Astholz, auch für alle Zahnradgetriebeteile und fügte die Zahnradringe aus einzelnen Astteilen, die er mit Nut und Feder verband, zusammen. Zur Fixierung der Verbindungen verwendet er eigens geschnitzte Holznägel, die oft mehrere Zentimeter herausragen, ein stilbildendes Merkmal seiner Skulpturen.

1) Uhrwerk  mit automatischem Schlagwerk , 2014,  Räderwerk der Gewichtsuhr mit Ankerhemmung, Ahorn- und Haselnußäste entrindet.  Es ist die komplexeste Arbeit des Künstlers. Neben der Stunden- und Minutenanzeige enthält die Uhr noch ein Schlagwerk, das halbstündlich mit einem Schlag reagiert und stündlich die Anzahl von Schlägen je nach erreichter Stunde ausführt.

IMG_4611ng

(Foto: Sven Schmidt, Detmold)


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

 

2) Großes Räderwerk mit Gewichtsantrieb .  Diese mächtige Skulptur kam in der riesigen Diele des alten Fachwerkhauses von J.Wiedemeier so richtig zur Geltung. Das Antriebsgewicht in Form eines Wildholzknubbels schwebte weitab im Raum und war über ein Seil zu einer  Umlenkrolle hoch unter der Decke mit der Skulptur verbunden. Darüberhinaus ist es auch eine tönende Skulptur.

IMG_4615ng

(Foto: Sven Schmidt, Detmold)


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

 

3) Räderwerk mit Federstabantrieb  Hier dient ein federnder Ast zum Antrieb, wenn man ihn spannt. Er lenkt einen Viertelzahnkranz so aus, daß dieser im Rücklauf das mehrstufige Räderwerk für einige Minuten antreiben kann.

Jörg Wiedemeier Räderwerk mt Federstabantrieb


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

 

 

2 Gedanken zu „Jörg Wiedemeier’s Wildholz-Räderwerke“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert