The 5000 th article

Etwas in eigener Sache :

In den letzten 12 Jahren habe ich hier nun genau 5000 Artikel veröffentlicht . Und obwohl das nur in deutscher Sprache geschah, sagt mir mein Flag Counter Programm , daß meinen Blog nun Lesende aus 95 verschiedenen Staaten rund um den Globus besucht haben. Darauf bin ich stolz !

Mein Interesse für  dieses Sachgebiet keimte jedoch viel früher auf und veranlasste mich in den 60ger Jahren die Phänomene Spiel und Kunst, Bewegung und Kunst intensiver zu verfolgen. Als junger Lehrer fing ich 1970 an einer Hauptschule in Köln an und bekam das Fach Werken und Kunst neben anderen Fächern. Mit einer Gruppe weiterer Lehrer des Rheinlandes entwickelten wir das Fach Technisches Werken, was später zu dem eigenständigen Fach Technik wurde. Meine persönlichen Interessen (siehe oben) flossen ein in viele Projekte des Unterrichts, Entwicklung von Spielgeräten für Schulfeste, Bau von münzbetätigten Automaten, Kugelbahnen mit automatischer Fördertechnik, papiermechanische Bilder (inspiriert durch Lothar Meggendorfer) , Installationen von Kettenreaktionen (inspiriert durch Fischli/Weiss „Lauf der Dinge“), Modelle aus der Maschinengeschichte,  Nonsensmaschinen etc.  Ich sammelte alle möglichen Informationen zu diesen Gebieten als Print- und Videomedien und pflegte einen umfangreichen Briefwechsel mit den entsprechenden hier Tätigen bzw. Kunstschaffenden. 1987 brachte ich mein Buch mit 128 Seiten „Mechanische Spielobjekte und Automaten“ bei Hugendubel heraus. Mein wachsendes Netzwerk wurde explosionsartig erweitert durch meinen ersten Computer 1997 und den Eintritt ins Internet. In den letzten Jahrzehnten hatte ich viele Begegnungen, die ich als Highlights erlebte und die mein Leben außerordentlich bereicherten. Ich hoffe davon in meinem Blog etwas weitergegeben zu haben. Und nicht zu vergessen, man kann meinen Blog auch als Enzyklopädie unserer Szene benutzen – einfach das Suchfeld betätigen !

Und hier nun einige Höhepunkte meiner Sammlungsgeschichte und Stationen meiner Begegnungen:

  1. Lothar Meggendorfer: Bewegliches Schattenbild: Hirsch fütternder Mönch ,1886. Ich sah es 1969 in der Ausstellung „Kunst als Spiel – Spiel als Kunst“ in Recklinghausen. Es wurde zum Nukleus meines lebenslangen Interesses an Papiermechanik.   
  2. Fischli/Weiss „Der Lauf der Dinge“, 1987 . Ich geriet zufällig bei der Kasseler Documenta  1987 in den kleinen Raum mit einem Monitor, wo dieses Video erstmalig lief. Es war wie ein Big Bang für mich , dieses Kunstvideo einer Kettenreaktion erleben zu können, dem ich den Rang eines Jahrhundertkunstwerkes beimesse.

Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

3) Cabaret Mechanical Theatre (CMT), London, war eine kleine Schau im hippen Covent Garden Market (1984-2000), in der die Gründerin Sue Jackson die Werke der besten englischen Automatakünstler Paul Spooner, Peter Markey , Ron Fuller, Keith Newstead u.a.  versammelte und damit zu einem Revival der alten Automatenkunst früherer Jahrhunderte führend beitrug. Das CMT wurde Beispiel und Influencer für Kunstschaffende aus aller Welt. Ich hatte damals ein Filmprojekt des WDR TV beim CMT und Peter Markey begleitet. Leider hatte ich etwas zu spät vom CMT erfahren, sonst wäre mein Buch mit einem weiteren großen Kapitel ein ganzes Stück dicker geworden. Ein großer Kenner des CMT und ihrer Künstler ist Sergio Pinese, der eine eigene wertvolle Sammlung der englischen Szene und Weiteres besitzt und die verdienstvolle Digitalisierung alter Szene- Videos in seinem YT-Kanal  vor 8 Jahren betrieben hat. Hier ein Video einer Wanderausstellung aus dem Erbe Sue Jacksons, das heute Tochter Sarah Alexander verwaltet.


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

4) Arthur Ganson   ist ein bedeutender US-amerikanischer Maschinenkünstler, von dem ich in den  80ger Jahren Kunde bekam und mir immer wünschte, einmal Werke von ihm im Original zu sehen . Das erfüllte sich dann mit der Ausstellung im Technorama/Winterthur, 1999, wo es dem damaligen Direktor Remo Besio gelang , in sehr zähen und langwierigen Verhandlungen Arthur Ganson nach Europa zu locken. Ich hatte dann später die Möglichkeit bei einer Vernissage im PHAENO/Wolfsburg mit ihm in persönlichen Kontakt zu kommen. Hier sein Little Yellow Chair, den das PHAENO angekauft hat (alle weiteren Werke findet man auf Gansons YT-Kanal ):


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

5) Hans Happ (1899-1992). Ich hatte die Möglichkeit diesen großen Künstler noch in hohem Alter kennen zu lernen und mit ihm und dem damals noch weitgehend unbekannten Paul Spooner (UK) eine Ausstellung 1988 in Bonn zu realisieren. Anläßlich seines 25-jährigen Todestages Anfang 2017 habe ich eine  Gedenkwebseite in deutsch und englisch geschaffen, um das Werk dieses Künstlers nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es sind darin einige amateurhafte Filmdokumente enthalten, die die einzigen überlieferten Bewegtbilder seiner genialen mechanischen Kunstwerke geblieben sind. http://artisthanshapp.com/  Hier sein mechanischer Holzvogel mit Zugschnur:


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

6) George Rhoads (geb.1926), Kunstmaler und Kinetiker mit dem Schwerpunkt Kugelbahnen. Repräsentative große Werke der 70ger bis 90ger Jahren finden wir in vielen Ländern an Stellen mit viel Publikumsverkehr. Er wurde zum einflußreichsten Kugelbahnkünstler für jüngere Generationen, ein Nestor der Kugelbahnkinetik.

Seine Odyssey of the Spheres finden wir im PHAENO/Wolfsburg:


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

7) Mark Bischof, Amsterdam. Sein Hauptwerk „Markrokosmos“ zählt zu dem Schönsten und Besten was Kugelbahnkunst weltweit hervorgebracht hat und ist nur einmal für eine Kugelbahnausstellung 2012 mit einer komplizierten Demontage und ebensolchem Wiederaufbau nach Wolfsburg ins PHAENO gewandert, ein Aufwand, den sich kaum ein weiteres Museum noch einmal leisten wird. Es gibt jedoch die Möglichkeit eines Atelierbesuches mit Führung durch Mark Bischof (siehe Webseite)


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

8)  Hanns-Martin  Wagner baut mit seiner Sinnwerkstatt Exponate und Spielgeräte für Museen , Firmen, Freizeitanlagen, etc. im In- und Ausland mit einem Schwerpunkt Kugelbahnen. Ich bekam 2001 Kontakt zu ihm, als ich mich auf seiner Webseite Kugelbahn.ch informierte und ihm anbot, die Linkliste zu redigieren, die wir dann ausbauten zu einer einmaligen Quelle für an den mechanischen Künsten Interessierte : http://www.kugelbahn.ch/3_Links.htm  Als Beispiel sei hier die komplizierte Kugellaufuhr für das Bucherer- Luxusuhrengeschäft in Luzern genannt, welche inzwischen aber wieder demontiert wurde.


Bei Klick wird dieses Video von YouTube geladen und Daten gesendet. Details siehe (Datenschutzerklärung).

9) Stefan Grünenfelder, ein von mir „Alpenleonardo“ genannter wundervoller Künstler lebt und arbeitet bei einem Tessiner Bergdorf in seinem selbst geschaffenen Anwesen im Wald und baute die für mich interessantesten interaktiven Kugelbahnen, die sich hauptsächlich in der Schweiz befinden. Nach der 20sten hat er nun sein Kugelbahnwerk abgeschlossen. Hier die Bahn Nr. 19 auf dem Berner Hausberg, dem Gurten:

10)  Ellen Rixford, New York City. Über den Automatablog von Dug North erfuhr ich so um 2013/14 von Ellens Buchprojekt „Figures in the Fourth Dimension“. Ich schrieb sie an und bot ihr weiteres Quellenmaterial aus meiner Fachbibliothek an. So kam es zu einem lebhaften Briefwechsel und zur Fertigstellung ihres im Eigenverlag produzierten Buches 2015. Nachdem ich ein druckfrisches Exemplar mit mörderischen Portokosten zugeschickt bekam, freute ich mich über ein Standardwerk, welches in vorbildlicher Akribik bis in die getriebetechnischen Details hinein die mechanischen Kunstwerke erklärte.

Für mich das beste je gesehene Buch über diese Thematik ! 2016 war es dann soweit Ellen in NYC zu besuchen und auch zusammen erstmalig an der Automata Convention in Morristown, New Jersey, teilzunehmen, wo wir eine Reihe von sehr namhaften Künstlern der internationalen Szene persönlich kennenlernen durften. In den Jahren darauf besuchten wir uns gegenseitig und machten interessante Reisen und Künstlerbesuche in den USA und Europa. Und nun sind wir ein Paar ! Inzwischen lebe ich dank der Gesundheitsexpertin Ellen mit viel besserer Ernährung und weniger Arztgängen in guter Verfassung und fühle mich fit fürs Greisenalter (geb.1941).

Spiegelselfie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8 Gedanken zu „The 5000 th article“

  1. Para mí es un honor seguirlo por el internet. Vivo en Lima – Perú, lo felicito por su gran trabajo realizado.
    Felicidades día del maestro!!!

  2. Lieber Falk
    5000 Artikel, wie viele Stunden Recherche hast Du dafür wohl aufgewendet? Herzlichen Dank für diese einzigartige
    Zusammenstellung. Damit hast Du bestimmt vielen Menschen Freude bereitet und sie ermuntert, eigene Ideen in greifbare Objekte umzusetzen.
    Herzliche Grüsse aus dem Tessin
    Stefan

    1. Lieber Stefan,
      Dank für die freundliche Würdigung, das gibt Anlass zur Fortführungsfreude !
      Herzliche Grüße
      Falk aus dem ausnahmsweise regnerischen Bonn

  3. Hallo Falk,

    meinen herzlichen Glückwunsch zum 5000ten Blog-Beitrag.
    Eine wirklich beachtliche Zahl!!!

    Jetzt würde mich mal interessieren, wie viele ich davon gelesen habe?
    Als langjähriger und beständiger „Abonnent“, mit ein bis zwei Besuchen wöchentlich, ist da bestimmt auch einiges zusammen gekommen.

    Daran erkennst Du, dass ich Deinen Blog immer noch mit ungetrübtem Interesse verfolge.
    Ich hoffe, dass ich an dieser Kommunikation noch einige Jahre teilnehmen kann.
    Deshalb weiterhin stabile Gesundheit, das richtige Gespür und Freude an der Recherche.
    So können wir vielleicht noch den 10.000ten Beitrag gemeinsam erleben.

    Alles Gut bis dahin vom alten und südharzer Mechanikus ludens

    1. Hallo Detlef,
      danke für die sehr freundliche Würdigung meiner Arbeit. Ich habe in den frühen Jahren immer aufgesehen zum führenden Blog unserer Szene ,
      Dug North aus Boston, aber nun ist es sehr still geworden in seinem Blog und da ich keinen weiteren vergleichbaren kenne, bin ich wohl an seine Stelle international getreten. Da bin ich auch ein bißchen stolz darauf !
      Aber die 10.000 war mehr als Witz gemeint.
      Mit den besten Wünschen für den immer kreativen Harzschrauber und Grüßen aus Bonn
      Falk

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert